Allgemein

Ein Rückblick auf den Wurf von Dali und Prinz Lui Frühjahr 2024

Am 03.07. ist mein letzter Welpe des Wurfes Dali-Prinz Lui ausgezogen. Es war so eine schöne und lehrreiche Zeit, von der ich gerne etwas berichten möchte:

Ganz im Gegenteil zu dem Wurf Zoe und Prinz Lui, waren es diesmal hauptsächlich langhaarige Welpen und nur 3 kurzhaarige. Mit den Kleinen bin ich wieder ein großes Stück gewachsen. Wieder konnte ich tolle Beobachtungen im Verhalten zwischen den Hunden machen und viel von meinen Hündinnen lernen. Mit meinen Welpenkäufern habe ich auch diesmal viele schöne Videos geteilt und hoffe damit einen Beitrag zum besseren Verständnis geleistet zu haben. Nun muss ich erst mal mein Handy aufräumen, denn der Speicher ist pickepacke voll 😅.

Ich möchte heute mal ein paar Geschichten zu diesem Wurf teilen:

Die Geburt war völlig unkompliziert und lief sehr ruhig ab. Nach einigen schwierigen Erlebnissen mit der Geburt bei Pina im letzten Jahr, hat das sehr gutgetan. Alle Welpen waren wohl auf und es gab überhaupt keine Komplikationen. Von Beginn an hatten die Welpen große Gewichtsunterschiede und eine kleine zarte Hündin stach immer irgendwie heraus. Es gab kleine Momente, in denen ich unsicher war und wenn ich sie mir dann angeschaut habe, war klar, diese kleine Dame ist einfach nur zart, dafür aber zäh und mit einem unbändigen Lebenswillen. Durch ihre Zartheit musste ich ihr einige Zeit beim Erreichen der Milchbar helfen, was uns sehr zusammengeschweißt hat. Immer wieder musste ich klein Pepe oder King Buddy von der Zitze abrupfen, sie waren wie festgewachsen, und Kali den Weg freischaufeln. Der Kräfteunterschied war einfach zu groß. Dadurch wuchs sie sehr eng mit meiner Hand zusammen und liebte es bis zum Schluss in meiner Hand und auf meinem Arm zu schlafen. Da wurde sie sofort sehr ruhig. Das war einfach bezaubernd.

Teilweise wog Kali nur die Hälfte der anderen, was sie zu einer süßen strubbeligen Spitzmaus machte. Ich freute mich sehr, dass sie in die direkte Nachbarschaft ziehen würde und ich sie hoffentlich noch oft erleben darf. Auch gab es ein fast magisches Erlebnis mit ihr. Durch ihre Zartheit kamen im Umfeld der Käuferin Zweifel auf, ob sie vielleicht kränkelig sein könnte. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich gar keine Überlegung in diese Richtung, Kali war immer topfit, kerngesund und einfach nur etwas zarter und dadurch musste man ihr etwas helfen. Doch auf einmal stand ein Zweifel im Raum, der auch mich ergriff. Ich fing an sie mit anderen Augen zu sehen und legte einen prüfenden Blick auf sie. Ich machte mir auf einmal Sorgen, der Familie zu ihr geraten zu haben: „Was, wenn die kritischen Stimmen Recht behalten?“ „Was, wenn ich etwas übersehen habe?“ Tatsächlich verfolgte mich dieser Gedanke bis in die Nacht. Auf einmal nahm ich auch eine Schwäche an Kali wahr, die mich beunruhigte. Ich fing an sie täglich zweimal zu wiegen, was ich vorher nicht getan hatte, weil es keinen Anlass dazu gab. Eigentlich kann ich meinem wachen Auge vertrauen und ich sehe, wenn ein Welpe schwächelt. Kali war einfach nur zart, geschwächelt hatte sie vorher nie! Aber dieser Zweifel hatte für sehr kurze Zeit fatale Folgen: Tatsächlich nahm sie auf einmal nicht mehr zu, obwohl ich schon zufütterte und sie täglich ihre Ziegenmilch bekamen. Dann auf einmal nahm sie sogar etwas Gewicht ab. Zum Glück kam die Käuferin öfter zu Besuch und ich sprach das Thema offen an. Aus meiner Sicht war es nicht Kali, die nicht wachsen wollte, sondern dieser kritische Blick von uns, der sie daran hinderte. Die Käuferin konnte damit viel anfangen und wir nahmen uns beide vor, diesen Blick nicht mehr zuzulassen. Die Käuferin bestätigte mir, dass sie genau diesen Welpen haben und dass sie sich auch nicht weiter von den Stimmen verunsichern lassen wollte. Und zack, Kali nahm sofort wieder zu und entwickelte sich prächtig. Auch anderen Besuchern fiel auf, wie fit klein Kali war und wie schön sie sich entwickelte. Heute würde ich sagen, wie schon meine Fine, die letztes Jahr bei mir blieb, ist auch Kali eine besondere Maus. Diese Erlebnisse mit Hunden haben etwas Magisches und ich bin sehr dankbar dafür. Sie zeigen uns doch, wie weitreichend unsere Gedanken sein können und wie wichtig sowohl die wachsame Aufmerksamkeit, als auch das innere Vertrauen für die Entwicklung ist. Die Kunst liegt genau dazwischen!

Mit diesem Wurf hatte ich auch besondere Erfahrungen mit der Schulmedizin: Seit einigen Würfen und der Ausbildung zur Ernährungsberaterin bei Dr. Jutta Ziegler in Österreich, spreche ich mich gegen die klassische Wurmprophylaxe aus und habe entschieden, nur noch zu entwurmen, wenn auch wirklich Würmer festgestellt werden. Es gibt ja immer noch Zuchtvereine, die die 2-wöchigen chemischen Wurmkuren vorschreiben. Ich habe mich zu regelmäßigen Kotproben entschieden. Der erste Test der Mutter in der Trächtigkeit war negativ, der erste Test der Welpen zwei Wochen nach der Geburt war auch negativ, der zweite nach 4 Wochen leider positiv. Kurz habe ich gezögert und dann habe ich doch 3 Tage Panacur gegeben (klassische Wurmkur). Tatsächlich kamen auch Würmer im Kot zutage und ich wog mich in Sicherheit, weil ich ja alles getan hatte. Bis zu dem Zeitpunkt hatten die Welpen nicht ein einziges Mal Durchfall oder auch nur weichen Kot. 4 Tage nach der Wurmkur jedoch änderte sich das, was ja eigentlich nicht hätte sein dürfen. Ein erneuter Test ergab Kokzidien (Einzeller). Diese waren aber 7 Tage vorher nicht festgestellt worden, obwohl auch darauf getestet wurde. Damals wurden nur Spulwürmer festgestellt. Jetzt hätte ich laut Tierärztin wieder Chemie reinjagen müssen und gleichzeitig alle Hunde meiner Zucht behandeln sollen. Auf meine Nachfrage, wie das denn 4 Tage nach einer dreitägigen Wurmkur sein kann, kam eine eher spärliche Antwort.

Ich entschied mich meine Kräuterhexen-Küche anzuschmeißen und nicht wieder Chemie zu nutzen, denn diesmal war ich davon überzeugt, dass die Kokzidien erst durch die Wurmkur möglich wurden. Die Wurmkur zerstört nicht nur die Würmer, sondern eben auch die Darmflora und damit ist besonders Giardien und eben auch Kokzidien Tür und Tor geöffnet. Also entschied ich, mit allen Mitteln, die der Natur zur Verfügung stehen, gegen die Biester vorzugehen und damit hatte ich vollen Erfolg. Mein Augenmerk lag weniger der Parasitenbekämpfung, sondern dem Darmflora-Aufbau und damit einem Milieu, was Parasiten keinen Spaß macht. Am Ende hat es funktioniert. Alle Welpen sind quicklebendig und proper ausgezogen. Ein Welpe hatte kurze Zeit nach dem Auszug dann doch wieder Spulwürmer, aber die Kotprobe der anderen hatte ein negatives Ergebnis und auch das widerspricht mal wieder den üblichen Annahmen. Findet ein Tierarzt Würmer, wird fast immer dazu geraten einfach mal alle Hunde zu entwurmen, weil man wohl glaubt, dass Kontakt zu Würmern immer auch eine Ansteckung zur Folge haben muss. Zumindest bei meinen Hunden ist das aber nicht so und ich glaube, das liegt an dem vielen Kokosöl, dem Omega 3, der Rohfütterung, dem Löwenzahnsaft, den effektiven Mikroorganismen, den Enzymen, dem Hanföl und und und. Also einfach an einer guten und gesunden Darmflora! Weitere Kotproben ergaben ausschließlich negative Ergebnisse. Durch die Wurmproblematik und die Bekämpfung habe ich diesmal fast komplett gebarft und wenn die Hunde es vertragen, kann ich es nur empfehlen. Ich hatte auch schon mal einen Wurf, der das gar nicht gut vertrug, aber dieser Wurf ist förmlich im positiven Sinne explodiert damit.

Ich möchte hier auch noch mal ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hierbei einfach nur um meine ganz persönlichen Wahrnehmungen handelt. Ich kann mich hier weder grundsätzlich für oder grundsätzlich gegen Wurmkur, Trockenfutter, Barf oder sonstiges aussprechen. Es kommt wohl immer ganz darauf an und Grundsätzliches gibt es in diesem Feld einfach nicht. Ich halte viel davon, sich in jeder neuen Situation wieder auf den gesunden Menschenverstand und ein gutes Bauchgefühl zu verlassen und in jeder neuen Situation auch wieder neu zu entscheiden. Gut also, wenn man viele verschiedene Erfahrungen im Gepäck hat.

In der gleichen Zeit dieses Wurfes habe ich auf einem Hundeseminar in Niedersachsen zwei tolle Hundetrainerinnen kennengelernt, bei denen ich jetzt in die Ausbildung gehe. Eine von ihnen ist selbst Züchterin, was für mich natürlich eine besondere Begegnung ist. Bei ihr habe ich schon sehr viel über Körpersprache gelernt und dass es für mich da definitiv noch viel Luft nach oben gibt. Auch in der Aufzucht der Welpen werde ich vieles noch mal anpassen, bzw. viele Erweiterungen einführen. Erst wollte ich bei den beiden nur die Therapiehundeausbildung mit Fine machen und habe mich jetzt sogar dazu entschieden zwei Jahre in die Ausbildung zum Hundetrainer zu gehen. Darauf freue ich mich sehr!

Jetzt noch ein paar schöne Bilder meiner tollen Welpen, die mir von den neuen Besitzern zur Verfügung gestellt wurden. Dafür hier ein dickes Dankeschön ❤️

 

Ein Kommentar

  1. Danke dir liebe Sandra für den tollen Bericht.
    Es ist ein Beweis, wie sehr wir uns doch beeinflussen lassen von anderen und wie viel wir doch dem eigenen Gefühl vertrauen können. Wir finden es großartig wie reflektiert dein Bericht ist und wie oft die vermeintliche Wahrheit mitten drin liegt.
    Auf hoffentlich bald
    Grüße aus dem Taunus

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert